Chronik
Am 15.02.2016 fand die erste Chorprobe mit unserem neuen Dirigenten Tobias Keil statt.
Anschließend begrüßte uns Tobias mit einer Auswahl an Wein und Knabbergebäck.
Wir standen noch lange mit vielen neuen Chormitgliedern zusammen, die eigentlich "Altbekannte" Laubenheimer sind.
Gemeinsam waren wir der Auffassung: Wenn es so weitergeht können wir alle zufrieden sein.
Neuer Dirigent, neue Orgel in Mariae Heimsuchung Januar 2016
Es war der sprichwörtlich fliegende Wechsel: An Weihnachten verabschiedeten sich die katholische Pfarrei Mariae Heimsuchung und der katholische Kirchenchor Cäcilia 1936 nach acht Jahren mit Dankesworten vom Dirigenten und Kirchenmusiker Rolf Mayer. Aus beruflichen Gründen kann er nicht mehr zwei Gemeinden gleichzeitig betreuen . Als Nachfolger konnte der Chor mit dem 19-Jährigen Tobias Keil einen „echten Laubenheimer Jungen“ gewinnen.
„Ja, ich war die erste Wahl im Findungsprozess; das Votum des Kirchenchores war zudem einstimmig. Das ist eine gute Basis für die gemeinsame Arbeit“, betonte der neue Dirigent. Wen sollte es auch wundern? Mit der C-Prüfung am Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz hatte sich Keil vor zwei Jahren sowohl die Qualifikation als Organist als auch als Chorleiter eines Kirchenchores erworben.
Als Orgelspieler empfahl er sich bereits 2011. Nach kurzer Orgeleinweisung war der Gitarrist der Jugendband für den betagten und gehbehinderten Paul Zöller quasi ins kalte Wasser gesprungen. Die neue Aufgabe will Keil bis zum Pfarrfest im Juli probeweise übernehmen. Der Jurastudent engagiert sich schließlich auch als Geiger, Gitarrist und Cembalo-Spieler in dem Streichensemble der Musikschule Laubenheim.
Doch freilich ist die Begeisterung für die neue Aufgabe nicht zu übersehen. Dabei ist sich Keil der Unterstützung von Pfarrer Reinbott sicher, der bereits eine Werbekampagne für neue und junge Mitglieder des Kirchenchores mit ersten Erfolgen gestartet hat. Die Werbetrommel wird weiter gerührt, gilt es doch die gravierenden Altersunterschiede im Chor zu beheben. Zugleich will der neue Dirigent das Liedgut auffächern-„nicht mehr nur Barock und Klassik“. Entsprechende Ansätze sieht er auch im neuen Gesangsbuch „Gotteslob“.
Daneben sind als harmonische Beigabe die Tage der elektronischen Orgel endgültig gezählt, wie Pfarrer und Dirigent signalisieren. So scheint der Kauf einer echten Pfeifenorgel mit 22 Registern finanziell soweit in trockenen Tüchern zu sein. Reinbott rechnet dabei auf einen entsprechenden Zuschuss des Bistums Mainz.
Damit haben sich auch die verschiedenen Aktionen der Gläubigen ausgezahlt, ist doch die Kirchenmusik wesentlicher Bestandteil einer lebendigen Liturgie. „Eine Illusion wird wahr“, freute sich bereits der neue Organist Keil. Nach kostspieliger Kirchenrenovierung hatte der Pfarrer den Anstoß für die neue Orgel gegeben getreu der Einsicht: Wer das Ziel kennt, der findet auch den Weg. Günter Kleer
Festrede 75 Jahre Katholischer Kirchenchor Januar 2011
Hochwürdiger Herr Pfarrer Reinbott,
Sehr geehrter Herr Ortsvorsteher Strotkötter,
Liebe Freunde des katholischen Kirchenchores Laubenheim,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Im 800. Jahr der Erwähnung unserer Kirche Mariä Heimsuchung feiert der katholische Kirchenchor sein 75-jähriges Bestehen.
Bereits im Jahre 1930 gab es Initiativen, in Laubenheim einen Kirchenchor zu gründen, was aber aus verschiedenen Gründen scheiterte.
Erst im März 1936 fand dann wieder eine Besprechung zwecks Gründung eines Kirchenchores statt. Ein Aufruf wurde verfasst und mit einer Einzeichnungsliste in der Gemeinde weitergereicht.
Am 16. November 1936 wurde im katholischen Schwesternhaus eine Stimmprobe vorgenommen und am 18. November 1936, dem Buß- und Bettag, morgens um 11 Uhr die erste Gesangsstunde abgehalten. Der Dirigent Paul Jüttner bediente sich zur Einübung von Gesängen einer Violine.
Vor der Öffentlichkeit sang der Chor, noch als reiner Männerchor, mit 17 Sängern zum ersten Male in der Christmette 1936.
Die Gründungsversammlung war am 3. Januar 1937, die Leitung lag in den Händen von Georg Zöller. Der Verein erhielt den Namen:
„Katholischer Kirchenchor Laubenheim / Rhein gegr. 1936“.
Auf der 7. Vorstandssitzung wurde beschlossen, dass ein Knabenchor gegründet werden solle. Die erste Chorprobe des Knabenchores fand am 27. August 1937 mit 18 Knaben statt. Im Mai 1938 übernahm Kaspar Wolf die musikalische Leitung des Chores. Durch den Kriegsausbruch 1939 wurde auch der Chor betroffen, da ein Teil der Sänger eingezogen wurde, und Proben teilweise nicht mehr möglich waren. Ab 1941 wurde der Chor durch die Aufnahme von Frauen zum gemischten Chor erweitert. Nach dem Unfalltod von Chorleiter Kaspar Wolf im November 1943 übernahm Paul Zöller vertretungsweise die Leitung des Chores bis zum Februar 1944. Dann übernahmen Frl. Trude Acker und Frl. Käthi Kratz die Chorproben. Bis zum Kriegsende konnten jedoch keine regelmäßigen Proben mehr abgehalten werden. Im September 1945 übernahm Lehrer Scherffius die Leitung, sodass bereits am 12. September 1945 der Chor mit 23 Sängern die Proben in der Kirche beginnen konnte. Im Sommer 1949 ernannte Pfarrer Schönmehl Paul Zöller zum neuen Chorleiter, der schon lange Jahre als Hilfsorganist an der Laubenheimer Kirche wirkte. Paul Zöller leitete den Chor bis Ende 2007, bis 2010 war er auch als Organist an der Laubenheimer Kirche tätig. Seit 2008 wird der Katholische Kirchenchor Laubenheim durch Rolf Mayer geleitet.
Zur Zeit besteht der Chor aus 30 aktiven und 65 inaktiven Mitgliedern, und wird auch weiterhin singen: zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen.
Vielen Dank. Johannes Erger
Niederschrift zur Gründungsversammlung am 3. Januar 1937
Schon vor Jahren trug man sich in Laubenheim mit dem Gedanken einen Kirchenchor ins Leben zu rufen. Beweis dafür ist, dass unser Hochw. Herr Pfarrer Goedecker in den Jahren 1930/31 Herrn Jüttner den Dirigenten des Kath. Kirchenchores in Nierstein darum angesprochen hatte, sich doch einmal in Laubenheim für einen Chor einzusetzen.
Der Plan musste seiner Zeit scheitern, weil Herr Jüttner seinen Wohnsitz nicht in Laubenheim hatte und außerdem als Leiter des Mainzer Domorchesters sehr in Anspruch genommen war.
Jahre vergingen so, ohne dass man obigen Plan von neuem aufgriff. Da wollte es eine glückliche Fügung, dass sich der selbe Herr Jüttner in Laubenheim sesshaft machte. Herr Johann Schwab, der lange Zeit im Kirchenchor zu Nierstein unter der Stabführung Herr Jüttners gesungen hatte, waren die früheren Bestrebungen der Gründung eines Kirchenchores bekannt. Er machte Herrn Zöller einen begeisterten Sänger auf die günstige Gelegenheit aufmerksam und man erwog aus eigenem Antrieb, wie es anzustellen sei, nunmehr an die Gründung eines Chores heranzugehen. Herr Schwab setzte sich mit Herrn Jüttner in Verbindung und konnte ihn sofort als Freund der guten Sache gewinnen.
Zum März 1936 fand im kath. Schwesternhause dahier eine Besprechung statt, zu welcher sich folgende Herren bereitwilligst eingefunden hatten:
Hochw. Herr Pfarrer Goedecker
Herr Dirigent Paul Jüttner
Herr Andreas Heftrich, Vorsitzender d. kath. Männervereins
Herr Rektor Schumann
Herr Johann Schwab
Herr Georg Zöller
Fragen bezügl. der Gründung eines kath. Kirchenchores wurden besprochen und man kam zu dem Entschluss, eine Einzeichnungsliste zur Gewinnung von aktiven und inaktiven Mitgliedern aufzustellen. Leider vergingen fast 4 Monate, ohne dass etwas geschah. Da verfasste Herr Georg Zöller einen Aufruf zur Gründung eines Kirchenchores und ließ denselben mit einer Einzeichnungsliste bei Katholiken, die man für die gute Sache interessiert hielt, zirkulieren.
Der Erfolg blieb nicht aus: In kürzester Zeit waren schon Sänger und in größerem Masse als anzunehmen auch inaktive Mitglieder gewonnen. Letzteres hauptsächlich ein Verdienst des Herrn Schwab, der den größten Teil aller Mitglieder durch persönliche Werbung dem Vereine zugeführt hatte.
Nunmehr konnte also zur Aufstellung eines Chores geschritten werden.
Am 16. November 1936 abends 8 Uhr fand im kath. Schwesternhause unter Anwesenheit des H.H. Pfarrers Goedecker und Herren des kath. Männervereins des Herrn Andreas Heftrich und Josef Schon sen. eine Stimmprobe vorgenommen durch den Dirigenten Paul Jüttner statt.
Folgende Sänger und somit Gründer des aktiven Teiles des Vereines waren zugegen:
I. Tenor Binger, Sebastian (später ausgeschieden)
Gillig, Franz
Kühn, Adam
Zöller, Georg
II. Tenor Kämmerer, Friedrich
Schwab, Johann
I. Bass Heck, Anton
Kalteyer, Sebastian
Müller, Josef
Sans, Bernhard
II. Bass Peter Jakob (inaktiv)
Spies Peter (inaktiv)
Schon Josef jun.
Am 18. November 1936 morgens um 11 Uhr wurde im Schwesternhaus die erste Gesangstunde abgehalten. Herr Jüttner bediente sich zur Einübung von Gesängen einer Violine.
Bis Weihnachten fanden noch nachfolgende Gesangstunden statt:
Am 21.11.36 abends 7 Uhr im Schwesternhaus
Am 29.11.36 morgens 11 Uhr in der Kirche
Am 02.12.36 abends 8 Uhr in der Kirche
Am 05.12.36 abends 7 Uhr im Schwesternhaus
Am 06.12.36 morgens 11 Uhr in der Kirche
Am 19.12.36 abends 8 Uhr in der Kirche
Am 22.12.36 abends 8 Uhr in der Kirche
Am 25. Dezember 1936 morgens um 5 Uhr trat der Chor zum ersten Male in der Christmette vor die Öffentlichkeit. Gesungen wurde:
Tantum ergo (beim ersten und letzten Segen)
Das Gelöbnis
Marienlied mit Tenorsolo v. Seb. Binger
O sanctissima
Trotz so wenigen Proben hatte der junge Chor sämtliche (Chöre) Lieder sicher und klangschön zum Vortrag gebracht, was bei der Bevölkerung nicht wenig Bewunderung fand. Es war unter Beweis gestellt, dass der neugegründete Verein voll und ganz Existenzberechtigung hat. Bei diesem ersten Auftreten hatten folgende Sänger mitgewirkt:
I. Tenor Binger, Sebastian
Fleck, Georg
Gillig, Franz
Kuhn, Adam
Möhn, Friedel
II. Tenor Kämmerer, Friedrich
Schwab, Johann
Spies, Max
Stenner, Hans
Zöller, Georg
I. Bass Heck, Anton
Kalteyer, Sebastian
Müller, Josef
Sans, Bernhard
II. Bass Goehlen, Hans
Heidau, Werner
Schon, Josef jun.
Am 26.12.36 trat der Chor zum 2.ten Male im Hochamte auf. Gesungen wurde:
Tantum ergo
Gelöbnis
Freue dich Jerusalem (gesungen von Fleck, Georg – Tenor
und Sans, Bernhard – Bariton, (mit Orgel H. Schumann)
O sanctissima
Gründungsversammlung am 3. Januar 1937
Am 3. Januar 1937 nachmittags 4 Uhr war im Kath. Schwesternhause die Gründungsversammlung des Katholischen Kirchenchores Laubenheim a/Rhein. (als Vereinskörper)
Nach der Anwesenheitsliste waren folgende teils schon Mitglieder teils geladenen Gäste erschienen.
Hochw. Herr Pfarrer Goedecker
Zöller Georg
Jüttner Paul
Goehlen Hans
Görlich Josef II.
Spies Peter I.
Fleck Georg
Kalteyer Sebastian
Schwab Johann
Solms Phil. I.
Schumann Urban
Sans Bernhard
Schembs Willi
Heidan Werner
Kaltenbach Heinrich
Spies Max
Geck Jakob
Gillig Paul
Schwab Anton
Heck Anton
Gillig Franz
Keil Heinrich
Kämmerer Friedrich
Müller Josef
Binger Michel
Kuhn Adam
Fleck Willi
Binger Martin
Binger Friedrich
Hemmes Franz
Heftrich Andreas
Ehmes Josef
Schon Josef I.
Reitz Peter
Heftrich Andreas IV.
Werner August
Emde Bernhard
Rosmarin Hans
Entschuldigt fehlen folgende Mitglieder:
Becker Martin
Schon Josef II.
Sehr Georg
Görlich Peter
Solms Josef
Peter Jakob
Lenhard Richard
Schreiner Heinrich
Stenner Hans
Möhn Friedel
Kämmerer Josef
Spies Jakob V.
Am gleichen Tag traten dem Verein noch bei:
Bläss 3. (Lehrer i.R.)
Kuhn Karl
Die Gründungsversammlung eröffnete der geistliche Präses H.H. Pfarrer Goedecker und übertrug alsdann die Leitung der weiteren Versammlung Herrn Georg Zöller.
Herr Zöller begrüsste die Erschienenen recht herzlich und dankte für das Interesse,welches alle durch ihr kommen kundgetan hatten. Alsdann ging man an die Verlesung und Durchnahme der Satzungen der Kirchenchöre des Bistums. Unser Verein erhielt den Namen
„Katholischer Kirchenchor Laubenheim/Rhein gegründet 1936“