Bericht von Dorothea Alber
Sehnsucht nach mehr…
Unter dem Motto „Sehnsucht nach mehr…“ stand in diesem Jahr das traditionelle Christkönigskonzert des katholischen Kirchenchores „Cäcilia 1936“ Laubenheim mit seinem Projektchor und dem Kammermusikensemble „Kamel“. Die Gesamtleitung lag in der Hand von Tobias Keil.
Eingeleitet wurde das Konzert mit dem „Sospiri“ op. 70 für Streichorchester und Harfe von Edward Elgar (1857-1934). Die Klänge der Streicher und der Harfe (gespielt von Jelena Sophia Engelhardt) boten dem Zuhörer ein atemberaubendes Klangerlebnis. Diesen emotionsgeladenen „Seufzer“ (Sospiri, ital. = Seufzer) beherrschte tiefgehender Schmerz.
Das Hauptwerk bildeten „Die sieben Worte Jesu am Kreuz“ von César Franck. Diese Komposition ist eines seiner zentralen Werke sowie seines kirchenmusikalischen Schaffens, welches zu Unrecht wenig beachtet wurde und vertont die sieben letzten biblischen Worte Jesu am Kreuz. Franck stellt in seinem Werk die Sehnsucht und Hoffnung über die Trauer und die Leiden. Der brillante Sopran Sophie Heitzmanns führte im Prolog in das Oratorium ein. Die sieben folgenden Worte Jesu am Kreuz, meist in langsamen Tempi und Moll-Tonarten vorgetragen, konfrontierten den Zuhörer mit einem Wechselspiel zwischen Solisten und Chor. Im zweiten Wort („Wahrlich ich sage Dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein…“) brachten der klangvolle Bariton (Sebastian Kunz) und der klare Tenor von Haesu Kim die Sehnsucht nach Erlösung zum Ausdruck. Verzweiflung (4. Wort: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“) Todesangst, Fürsorge für seine Mutter (3. Wort: „Weib, siehe da, dein Sohn…“) sowie Vertrauen und Sehnsucht nach Heil wechselten sich im Verlauf des musikalischen Geschehens ab. Aufbrausende Dynamik stand im Kontrast zu sanften, weichen Klängen. Das Ende des Oratoriums verklang im Pianissimo. Solisten, Chor, Streicher, Bläser sowie die Harfe gestalteten die Vielseitigkeit dieses musikalischen Werkes mit Überzeugung.
Zum Abschluss des Konzertes erklang die Uraufführung der Christkönigskantate „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ von Johannes Christ, eigens für diesen Anlass für Streicher, Bläser, Harfe, Bariton, Chor und Gemeindegesang komponiert. Das Werk griff textlich und musikalisch den Geist des Christkönigstages auf und entwickelte sich langsam aus der Dunkelheit der Novembertristes hin zur hoffnungsvollen Adventszeit. Christs‘ Komposition nahm das Auditorium mit auf eine abwechslungsreiche musikalische Reise und weckte die Sehnsucht nach mehr…